Goldlegierungen im Schmuckbereich: Was bedeuten 333, 375, 585, 750 und 900?

Wenn man sich schon einmal mit Goldschmuck beschäftigt hat, dann sind einem sicher Zahlen wie 333, 585 , oder 750 aufgefallen. Die sogenannte Punzierung.

Doch was bedeuten diese Zahlen eigentlich und warum sind sie für die Qualität und den Preis so entscheidend?

 

In diesem Artikel erklären wir leicht verständlich, was es mit den verschiedenen Goldlegierungen auf sich hat, worin sie sich unterscheiden und welche Vor- und Nachteile jede Legierung mit sich bringt.

 

Was ist eine Legierung überhaupt?

Reines Gold (Feingold) ist sehr weich und daher für die Schmuckherstellung ungeeignet. Um es haltbarer, kratzfester und formstabiler zu machen, wird es mit anderen Metallen wie Silber, Kupfer, Palladium oder Zink gemischt. Diese Mischung nennt man Legierung.

Der Feingoldanteil einer Legierung wird in Tausendsteln angegeben und genau hier kommen die bekannten Zahlen ins Spiel.

Die Punzierung auf Goldschmuck gibt also den Feingehalt des Goldes in Tausendteilen an (z. B. 585 = 58,5 % Gold). Gängige Stempel sind 333, 375, 585, 750 oder 999. In Deutschland ist die Kennzeichnung nicht gesetzlich vorgeschrieben, wird aber aus Transparenz- und Vertrauensgründen fast immer freiwillig vom Hersteller angebracht.

 

 Die gängigsten Goldlegierungen im Überblick:

 

- 333er Gold (8 Karat)

  • Feingoldanteil: 33,3 % (333 von 1000 Teilen)
  • Beigemischte Metalle: meist Kupfer, Silber, Zink
  • Farbe: häufig gelblich, kann aber auch rötlich oder weißlich wirken – je nach Mischung
  • Eigenschaften:
    • Sehr hart
    • Geringer Goldgehalt
    • Kann bei empfindlicher Haut allergische Reaktionen hervorrufen
    • hat nicht die Vorteile von Edelmetall und kann auf Grund der Zusätze anlaufen/verfärben
  • Geeignet für: Modeschmuck oder preisgünstigen Alltagsschmuck, der maschinell gefertigt wird

Wichtig zu wissen:

In Deutschland darf Schmuck mit einem Goldanteil unter 375 rechtlich nicht als "Goldschmuck" bezeichnet werden, sondern nur als „goldhaltig“. Der Begriff „Gold“ ist gesetzlich geschützt und setzt einen Mindestfeingehalt von 375/1000 (also 37,5 %) voraus. Dies gilt auch für vergoldeten Schmuck.

 

- 375er Gold (9 Karat)

  • Feingoldanteil: 37,5 %
  • In einigen Ländern, z. B. Großbritannien, sehr verbreitet
  • Etwas hochwertiger als 333er, aber immer noch relativ gering im Goldgehalt
  • für Modeschmuck oder Schmuck vom Juwelier und maschinell hergestellter Schmuck

 

- 585er Gold (14 Karat)

  • Feingoldanteil: 58,5 %
  • Einer der beliebtesten Goldstandards in Europa
  • Legiert mit Kupfer und Silber (Gelbgold)
  • Farbe: meist hellgelber Gelbgoldton, je nach Zusatz auch weiß, rot oder rosé
  • Eigenschaften:
    • Guter Kompromiss aus Qualität, Härte und Preis
    • Für fast alle Schmuckarten geeignet
    • Hohe Haltbarkeit, guter Glanz, keine Korrosion
    • Ideal für: Eheringe, Verlobungsringe, Siegelringe, Ketten, Armbänder, Alltagsschmuck

- 750er Gold (18 Karat)

  • Feingoldanteil: 75 %
  • Sehr hochwertiger Goldschmuck
  • Farbe: intensiv gelb (bei Gelbgold), edler Glanz
  • Eigenschaften:
    • etwas weicher als 585er, aber edler und es relativiert 
    • Höherer Materialwert
    • Sehr gut hautverträglich, keine Korrosion
  • Einsatzbereich: Verlobungsringe, Eheringe, Siegelringe, Luxus-Schmuck, Designerstücke, hochwertiger Schmuck

- 900er Gold (21,6 Karat)

  • Feingoldanteil: 90 %
  • Wird vor allem im orientalischen, arabischen und südamerikanischen Raum verwendet
  • Seltener in Europa, aber gibt durchaus Goldschmiede die damit arbeiten
  • Farbe: sehr warmes, sattes Gelbgold, fast so leuchtend wie Feingold
  •  Eigenschaften: Hoher Materialwert, sehr weich (anfälliger für Kratzer und Verformung), gut hautverträglich 

- 916er Gold (22 Karat)

  • Feingoldanteil: 91,6 %
  • In Europa selten, aber in Asien (z. B. Indien) sehr beliebt
  • Sehr weich, daher weniger für filigrane Schmuckstücke geeignet
  • Wird oft für massive Armreifen oder traditionelle Schmuckstücke verwendet

- 999er Gold (24 Karat) – Feingold

  • Feingoldanteil: 99,9 %
  • Praktisch reines Gold
  • Extrem weich und empfindlich
  • für Barren und Münzen oder Symbolschmuck

 

Härtevergleich der Goldlegierungen:

gemessen in HV (Vickers-Härte), einem Standardwert zur Bestimmung der Materialhärte.

Legierung Feingoldanteil Karat Typische Härte (HV) Eigenschaften
999er 99,9 % 24 kt ca. 25–30 HV Sehr weich, kaum kratzfest, nur für Münzen/Barren oder Symbolschmuck geeignet
916er 91,6 % 22 kt ca. 40–60 HV Weich, intensiv gelb, traditioneller Schmuck in Asien und Arabien
900er 90,0 % 21,6 kt ca. 50–70 HV Hochwertig, dennoch spürbar weicher als 750er
750er 75,0 % 18 kt ca. 80–120 HV Edle Anmutung, gute Formbarkeit, etwas weicher als 585er
585er 58,5 % 14 kt ca. 120–150 HV Guter Allrounder, sehr stabil und langlebig
375er 37,5 % 9 kt ca. 140–160 HV Noch härter, aber geringerer Goldwert
333er 33,3 % 8 kt ca. 150–170 HV Sehr hart, aber rechtlich nur „goldhaltig“, kein echter Goldschmuck

Die exakte Härte kann je nach Legierungszusammensetzung (z. B. Anteil von Kupfer, Silber, Palladium) leicht variieren. Auch Wärmebehandlungen und mechanische Bearbeitung (z. B. Walzen, Hämmern) beeinflussen den Härtegrad zusätzlich.

Wie schnell ein Schmuckstück verkratzt hängt tatsächlich vor allem davon ab, wie man mit ihm umgeht.

Selbst robuste Materialien wie 585er Gold können bei unsachgemäßem Tragen sichtbare Spuren bekommen, während weicheres 750er Gold bei sorgfältiger Handhabung jahrelang wunderschön bleibt.

 

Typische Ursachen für Kratzer und Beschädigung:

  • Tragen beim Sport, bei der Haus- und Gartenarbeit oder am Strand
  • Kontakt mit harten Oberflächen (z. B. Stein, Metall, Keramik)
  • Aufbewahrung zusammen mit anderem Schmuck
  • Klatschen wenn man Ringe an beiden Händen trägt
  • wenn der Schmuck runter fällt

Leichte Kratzer und Gebrauchsspuren sind in jeder Legierung völlig normal. Sie gehören zum Leben eines Schmuckstücks dazu und erzählen mit der Zeit sogar eine kleine Geschichte. Gerade bei Ringen oder Armreifen, die täglich getragen werden, lassen sich solche Spuren nicht vermeiden.

 

Wie entstehen die unterschiedlichen Goldfarben?

Gold ist von Natur aus gelb, doch durch die gezielte Zugabe anderer Metalle lässt sich das Farbspektrum deutlich erweitern. So entstehen edle Varianten wie Weißgold, Roségold, Rotgold, Champagnergold oder Haselnussgold.

Die jeweilige Farbe einer Goldlegierung ergibt sich also nicht allein aus dem Feingoldgehalt (z. B. 585 oder 750), sondern vor allem aus den beigemischten Metallen und deren Verhältnis.

 

Warum wir ausschließlich mit 585er und 750er Gold arbeiten

Als Goldschmiede legen wir größten Wert auf hochwertige Materialien, langlebige Verarbeitung und echte Schmuckqualität. Aus diesem Grund arbeiten wir ausschließlich mit 585er und 750er Goldlegierungen.

Diese beiden Legierungen bieten die perfekte Balance aus Edelmetallgehalt, Haltbarkeit, Hautverträglichkeit und Ästhetik. Sie erfüllen nicht nur alle handwerklichen Anforderungen, sondern garantieren auch unseren Kundinnen und Kunden ein echtes Qualitätsprodukt, das Generationen überdauern kann bei guter Pflege. 

All unsere Goldlegierungen sind nickelfrei und damit besonders hautverträglich. Ein wichtiger Aspekt, vor allem für Menschen mit sensibler Haut oder Kontaktallergien.

 

Tipp bei sehr empfindlicher Haut:

Wer generell schnell zu Hautreaktionen neigt, dem empfehlen wir, auf 750er Gold zurückzugreifen. Durch den höheren Feingoldanteil und den entsprechend geringeren Anteil an Zusatzmetallen ist diese Legierung besonders sanft zur Haut.

 

Unsere Philosophie:

Keine Kompromisse bei der Qualität, denn echter Schmuck verdient echtes Gold.